Der Mythos von der zweiköpfigen Schlange
Zu den schönsten und bedeutendsten Fundstücken gehören eine runde Bronzefibel,
die das Emblem der Ausgrabungsstätte geworden ist, und eine Schnalle mit einer anthropomorphen Figur, die eine lange, in Falten fallende Tunika trägt, aus der zwei Beine und vier weit geöffnete Arme hervortreten. Das Gesicht hat zwei große Augen, eine Nase und einen kleinen Mund. Im Haar trägt sie vielleicht ein Diadem. Was genau diese Figur darstellt – einen Geistlichen, einen Schamanen oder einen Krieger – ist nicht geklärt. Schön und geheimnisvoll zugleich ist auch ein Schmuckelement aus dem späten 12. Jahrhundert, auf dem, so scheint es, eine Amphisbaene dargestellt ist. Das griechische Fabelwesen, eine Schlange mit zwei Köpfen an den entgegengesetzten Enden des Körpers, stand im Christentum symbolhaft für Gut und Böse, die Köpfe stellten Christus auf der einen Seite und Satan auf der anderen dar.